Von der Anstrengung der im Torres del Paine noch angemessen „platt“ schlugen wir einen Tag und 300 km später hier in El Calafate auf. Wo ganz in der Nähe (80km westlich) ein weiterer visueller Leckerbissen auf uns wartete. Massentourismus hin, Reisebuskolonnen her, den steil aus einem See herausragenden Perito Moreno Gletscher mussten wir sehen. Wieder ging’s über Schotterpiste – am Vortage war ein Grossteil der Strecke ebenfalls ungeteert gewesen – langsam lassen die Skrupel unserem Chico gegenüber nach.
Gigantisch, pur, aktiv sind wohl die drei passendsten Attribute für den Perito Moreno Gletscher. Gigantisch, weil 14 km lang, etwa 1,5 km breit und bis zu 60 Meter hoch. Pur, wegen der kristallweißen- und -grünblauen Farbe (Bis auf den dem Festland unmittelbar gegenüber liegenden Mittelteil. Der ist braun vom herübergewehten Staub). Aktiv, weil er kontinuierlich um ein paar Zentimeter wächst, und durch die Kollision mit dem Festland in der Mitte regelmäßig auf der gesamten Linie Eisbrocken herausbrechen und unter ohrenbetäubendem Getöse ins Wasser fallen. Pausenlos ist ein knacken, Knirschen und Grollen zu vernehmen. Es soll auch ruhigere Tage des Gletschers geben, angesichts dieses Spektakels konnten wir dem allerdings nicht viel Glauben schenken. Die Oberfläche des Gletschers ist nicht eben. Wie ungleiche Zahnstocher, mal dicker, mal dünner, mal spitz oder stumpf, ragen die dicht an dicht gedrängten Eistürme aus dem See empor. An einem etwas abgelegenen Aussichtspunkt ließen wir dieses einmalige Szenario auf uns wirken. Für einen Augenblick waren wir sogar ganz für uns allein.
N.P. Los Alerces, 8.3.2004
Ein versteinerter Wald. Ja, so etwas gibt es wirklich. Wie so was passiert?? Schwierig zu erklären. Permanenter Wind – in Patagonien kein Problem -, ein gewisser Grad an Luftfeuchtigkeit und Lavastaub sind die Zutaten, die wir noch nicht vergessen haben. Grosse Baumstämme, kleine Äste, Holzsplitter und Späne, alles aus Stein. Immer wieder prüfen wir die Beschaffenheit der Baumteile, indem wir mit kleinen Steinen darauf schlagen. Nicht zu glauben, steinhart. Von diesen versteinerten Wäldern gibt es einige in Patagonien. ohnehin ist Patagonien das wohl weltgrößte Fund- und Suchgebiet für Fossilien, die beeindruckendsten Funde versteinerter Knochen prähistorischer Säugetiere, wie z.B. den Dinosauriern, wurden hier gemacht. Um zu diesem Wald zu gelangen, mussten wir von der RN·3 (Ruta National) abbiegen und eine Stunde auf einer unbefestigten Strasse durch ein trockenes Wüstengebiet fahren.
Unser aktuelles „Zuhause“ ist der Los Alerces Nationalpark, ein Gebiet mit zahlreichen Berggipfeln, Wäldern und Seen. Vor allem die Wälder lösen Hochstimmung bei uns aus, nach der zum Schluss endlosen Patagonischen Wüste tut uns die „üppige“ Vegetation am Fuße der Anden mehr als gut.
Beinahe 2000 km lang war die Strecke, die wir von El Calafate bis hierher in nur einer Woche gefahren sind. Viel Strasse, viel Schotterpiste, viel Wüste und ein paar Tage an einem abgelegenen See, mehr gibt es nicht zu berichten. Momentan ist es vor allem die Ruhe im Alerces Park, die wir genießen. Ein paar Tage nicht Auto fahren, in der Sonne am Lago Futuleufquen liegen und nichts tun als dösen.
Langsam nähern wir uns dem Lakes Distrikt, einem Gebiet, in dem mehrere Dutzend Bergseen Kulisse spielen für die beliebtesten Nationalparks Argentiniens…
Mendoza, 23.3.2004
ES IST WIRKLICH UNGLAUBLICH………………..
…………..wie groß die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht hier sind. Dies ist uns besonders in der Seengegend im Westen des Landes aufgefallen2 Wochen verbrachten wir in der Gegend um Bariloche – einem Touristenort erster Klasse, den wir schnellstens hinter uns ließen – in den Nationalparks Nahuel Hapi und Lanin. Diese Parks gehen fließend ineinander über und beherbergen eine Vielzahl Flüsse und Seen. Flankiert werden sie von den Anden. Besonders im NP Lanin ist der gleichnamige Vulkan mit seiner schneebedeckten Spitze und einer Höhe von 3745 Metern ein absoluter Blickfang. Tagsüber bei ca. 30 Grad und surreal blauem Himmel ist das Leben einfach schön. Man kann sich nicht Sattsehen an der unglaublichen Schönheit des Landes. Kristallklare Seen, schneebedeckte Berge, Blumen in allen Farben, rauschende Wasserfälle und
N,P. Lanin
grüne Wiesen, alles in Hülle und Fülle vorhanden. Sobald jedoch die Sonne untergeht, sinkt auch die Temperatur drastisch herab. Nachts gratulieren wir uns zu unseren Fleece Schlafsäcken, die wir uns vor 4 Wochen zusätzlich zu unserem Schlafsack und den Decken als weitere Inneneinlage gegönnt haben. Wenn morgens um 10.30 Uhr die Sonne langsam hinter den Bergrücken erscheint, sind die Scheiben von unserem Chico noch gefroren – genauso wie unsere Getränke. Eine halbe Stunde dauert es dann noch, bis wir uns unserer warmen Wintersachen entledigen und in kurzer Hose und T-Shirt die frühen Sonnenstrahlen auskosten. Vergessen ist die Kälte der Nacht.
…….wie groß die Entfernungen von eine Punkt zu nächsten sind. Dies wurde uns so richtig auf der Strecke von Junin de los Anders am nördlichen Rand des Seengebietes bis nach Mendoza bewusst. Ca. 1.045 km sollten es sein. Unser Kartenmaterial zeigte deutlich eine dicke rote durchgezogene Linie – eine durchweg asphaltierte Strasse. Welch ein Glück, wollten wir unserem Auto doch weitere Schotterpistenstrecken ersparen. Zwei Tage hatten wir eingeplant. Am Ende des ersten Tages überquerten wir nach ca. 520 km die Grenze zwischen den Provinzen Neuquen und Mendoza. Doch was war das??? Vor uns schlängelte sich eine Schotterstrecke davon – und was für eine!!!! 30 km quälten wir uns über kleine Steine, größere Brocken durch sandige Stücke und kleine Bäche. Dann kam das wohl Unvermeidliche und längst Überfällige – einem Reifen, dem hinteren rechten ging die Luft aus. Kein Wunder bei der Strasse, war es wohl die bei weitem schlechteste, die wir bisher befahren hatten. Also, Reifen wechseln und weiter dachten wir, es kann sich nur noch um ein paar wenige Kilometer bis zur nächsten befestigten Strasse handeln. Mit dem aufgebockten Wagen am Wegesrand stehend, beobachteten wir, wie ein Jeep aus der Gegenrichtung kommend neben dem Wagen hielt. Habla ingles?? (Sprecht ihr englisch??) waren die ersten Worte des jungen Mannes, als er aus dem Wagen gesprungen kam. Er und seine Freundin waren Australier und berichteten uns, das es bis zum nächsten asphaltierten Stück noch etwa 230 km seien und das sie schon den gesamten Tag über mit dem großen Jeep mit den dicken Reifen auf diesem Teilstück gefahren waren. Alleine die Flüsse und sandigen Stücke wären ohne Allrad nicht zu schaffen. Nach einem Blick auf die kleinen Reifen unseres Chico sahen wir es dann auch ein – wir mussten zurück bis zur nächsten großen Kreuzung und eine andere, tatsächlich asphaltierte Strasse nehmen. Der Haken war der, die Kreuzung befand sich 330 km hinter uns. Statt 2 Tage und 1.000 km fuhren wir nun 3 extrem lange Tage und legten dabei 2.000 km zurück!!! Jetzt gönnen wir uns ein paar autofreie Tage in Mendoza und fahren die 8 km vom Campingplatz bis in die Stadt und zurück mit dem Bus.
………………wie wenig beeindruckend rote Ampeln und Zebrastreifen auf Autofahrer wirken können! Eigens für die Autofahrer in Mendoza wurde eine Broschüre herausgegeben, die unter der Rubrik „Nützliche Tipps“ unter anderem die Einhaltung diverser Verkehrsregeln und insbesondere die Beachtung dieser speziellen Verkehrszeichen empfiehlt.
……………was ein DAEWOO Matiz so alles aushält.
…………….Fleisch. Abartig große Mengen Fleisch. Ein bisschen Grünzeug dazu, o.k., aber das ist weiter belanglos. Den Argentiniern geht’s fast ausschließlich um die massigen roten Klumpen, die überwiegend aus Rindern gewonnen werden. Vegetarier zieht den Kopf ein, Vegetarier rennt so schnell ihr könnt, hier geht’s um die Wurst, wird ständig aus den Rippen geschnitten oder fällt etwas vom Fleisch ab (meistens der Knochen). Wir sind in Argentinien, Leute, hier werden wacker Viecher vertilgt. Jedes noch so kleine Dorf hat seine Carnecerie und da wird nix alt. Und bei Preisen von € 2,– pro Kilo Rinderfilet sollte unter den Blumen- Kraut- und Knollenverächtern zu Hause mal ernsthaft über einen Standortwechsel nachgedacht werden. Super billiges Mager-Rindfleisch statt teures BSE-Roulette!!! Das wäre doch was!
Beim ersten Versuch, an der Metzgertheke eines Supermarktes 400g Rinderfilet zu erstehen, zogen wir den Zorn des Schlachtmeisters auf uns. Welchen kranken Hund wir denn mit diesem Mini-Happen füttern wollten (oder so) oder ob uns sein Fleisch nicht gefalle. Nur durch die Abnahme eines Kilo-Klumpens kamen wir um ein Ladenverbot herum……….
Parilla Restaurants säumen die Hauptstrassen jeder noch so kleinen Anhäufung menschlichen Lebens. Parilla heißt Barbecue heißt Grillen. Grosse Stücke vom Rind, Schwein oder Lamm werden am offenen Feuer gegart und der fressgierigen Meute vorgesetzt.
Asado ist der Grill-Kult der Argentinier. In der mehrere Stunden andauernden Zeremonie werden in genau festgelegter Reihenfolge bestimmte Teile des Rindvieches verputzt. Dabei frisst man sich durch die Innereien an den Würsten und Steaks entlang bis zu den Filets, die den Abschluss des Mampf-Marathons bilden. Die pro Kiefer zu reißende Menge Fleisch wird dabei in Kilogramm und nicht in Gramm angegeben.
Diner for two???
ES IST WIRKLICH INTERESSANT………………….
……………….MATE. Zerkleinerte, getrocknete Blättchen und Triebe der Ilex puraguariensis genannten Pflanze werden in einen bauchigen Becher – der zumeist aus der Frucht des Flaschenkürbis geschnitzt wird, Kalebasse genannt – gefüllt, mit heißem Wasser Übergossen und aus einem silbernen Saugröhrchen, das sich unten wie ein Löffel verbreitert, getrunken. Unten an der Bombilla, wie man das Röhrchen hier nennt, befindet sich ein Sieb, um das Einsaugen der Teeblätter zu verhindern. Überall sieht man Menschen mit ihren Kalebassen, Bombillas und Thermoskannen. Mate wird allerorts getrunken, im Büro-, in der Mittagspause, am Sportplatz, Strand, Bus etc. und zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Mate trinken ist ein gesellschaftlicher Akt. Ist man in einer Gruppe beisammen, füllt einer seine Kalebasse mit Mateblättern und heißem Wasser und gibt sie an eine andere Person weiter, dieser saugt den entstandenen etwas bitter schmeckenden Tee hinaus und gibt sie an den Spender zurück. Der füllt sie erneut mit heißem Wasser aus seiner Thermoskanne und gibt sie an die nächste Person weiter. Es erinnert ein wenig an eine Friedenspfeife, die im Kreis herumgeht.
……………….der Mythos Gaucho. Reist man durch die La-Plata-Länder, (Argentinien, Uruguay und Paraguay) trifft man sie immer wieder. Männer auf Pferden. Mit ihrer roten Schärpe um den Bauch gebunden, der flachen Mütze, an Barettes erinnernd, auf dem Kopf und der vom Wetter gegerbten dunklen Haut lebt in ihnen der Mythos einer längst ausgestorbenen, doch niemals vergessenen Art nomadischen Menschseins. Die Meinungen über die Lebensweise der Gaucho gingen einst stark auseinander, die eine Seite sah sie auf eine romantische Art und Weise ihre Freiheit und Unabhängigkeit bewahren. Die andere Seite hielt sie für faule Herumtreiber und Diebe. Die Gaucho, die man heute noch sieht, sind in der Regel fest angestellte Viehtreiber auf den Grosseren Farmen. Nur noch das Aussehen haben sie mit den Gaucho von einst gemein.
Mendoza, 27.3.2004
Der Mythos lebt – durch Patagonien auf der RN 40!!
La Ruta Cuarenta, wie die Nationalstrasse 40 von den Einheimischen genannt wird, ist ein Road-Abenteuer der speziellen Art – ein Abenteuer aus Sand, Schotter, Waschbrett und Staub.
Die Anden auf einer Strecke von mehr als 3.000 km auf der Ostseite flankierend, eröffnet die RN 40 Zugang zu allen Naturwundern Patagoniens. N.P Torres del Paine, der Perito- Moreno Gletscher, Mount Fitzroy, die Parks Los Alerces, Nahuel Hapi und Lanin liegen nur einen Steinwurf (ein argentinischer Steinwurf = minimal 50 km Schotterpiste) von ihr entfernt. Einige Abschnitte sind inzwischen geteert worden und dienen Mensch und Material zur Erholung von der aufreibenden Fahrerei auf der Substanzraubenden Staubpiste. Flaches, Monotones Buschland mit vereinzelten Hügeln, Seen, Pfannen und Flüssen bilden die Kulisse für den unerschrocken abenteuerlustigen Pistenhelden, der neben der tückischen Fahrbahnbeschaffenheit auch die Patagonischen Stürme und die Dummheit der vierbeinigen Bewohner, der Schafe, fürchten muss. Kleine, urige Orte auf der Strecke mit einer Handvoll bunter Häuser und einer Tankstelle sind die Farbtupfer auf einer Strecke, die einem Vergleich mit der legendären alten Route 66 in den USA in einigen Punkten durchaus standhält.
Und wieder ist es die Isolation, die den Reiz dieser Strecke ausmacht. Hunderte Kilometer Landschaft, ohne eine Menschen zu treffen, hier und dort erblickt man eine kleine Estanzia und man fragt sich, ob diese wirklich noch bewohnt ist oder wie ein Leben in dieser Abgeschiedenheit aussehen mag. Die Anspannung hält einen auf Trab. Dicken Felsbrocken ausweichen, den Wagen bei Sand und Waschbrett auf der Strecke halten, die unterschwellige Sorge um Reifen und Material, zwei „Pneumaticos“ als Reserve wären vernünftiger als nur einer………..
Nein, wir sind nicht die gesamte Strecke von Süden nach Norden auf der RN 40 gefahren, dass hätte Chico mit seinen 155/70 Reifen nicht geschafft, unsere Erfahrungen auf kürzeren, längeren, einfachen und leider auch brutal schweren Abschnitten grenzen allerdings beinahe das ganze Spektrum der legendären Route mit ein. Bei Buta Ranquil, auf halbem Weg zwischen Junin de los Andes und Mendoza schlitzte ein spitzer Felsbrocken den rechten Hinterreifen auf, die Aussicht auf weitere 200 km brutalster Strecke ohne einen weiteren Ersatzreifen beendete das Abenteuer RN 40.
San Ignacio, 3.4.04
Neues von den Regenmachern:
„So ein Unwetter wie letzte Nacht hat es hier schon ewig nicht mehr gegeben!“ und „Wochenlang haben wir auf den Regen gewartet.“ So lauteten die Kernsätze, die wir in der letzten Woche von den Einheimischen hörten.
In der Tat liegt eine Woche purer Naturgewalten hinter uns. Wir denken ernsthaft darüber nach, als Regenmacher Karriere zu machen und den Wüsten dieser Welt zu Fruchtbarkeit und Blüte zu verhelfen. Spaß beiseite, in der vergangenen Woche war es Realität, wohin wir auch kamen, wir brachten das Unwetter mit. In Mina Clavero, einem idyllisch gelegenen Ort kurz vor Cordoba, schwoll ein etwa 5-10 Meter breiter Fluss über Nacht auf mehr als 100 Meter Breite an, begleitet von ohrenbetäubendem Donnergrollen zogen gleich mehrere Gewitter mit Prasselregen in dieser Nacht über unser Zelt hinweg. In Mercedes, einige Nächte später, hielt unser Zelt dem Wasserdruck nicht mehr stand und wir wurden nass. Zwischendurch, immer nur Regen, Regen, Regen. Und immer wieder die Beteuerungen der Menschen, wie selten dieses Ausmaß an Regen in dieser oder jener Gegend sei. Ergebnis der schlaflosen und strapaziösen Nächte: Eine leichte Grippe bei uns beiden. Die kurieren wir nun in einer cabaña (isolierte Holzhütte mit eigenem Bad) hier in San Ignazio aus.
Mendoza liegt jetzt schon wieder 1.500 km hinter uns. Mit ihren von Bäumen gesäumten Strassen, den Plazas, Cafes, Parks und vielen um die 1900 errichteten Gebäude ist die Stadt einen mehrtägigen Aufenthalt allemal wert. Ein Ort zum Hängen bleiben für viele Reisende.
Viel gibt es auch nicht zu berichten über die Zeit dort, Entspannung war das Motto dieser Zeit. Erwähnenswert sind einige sehr nette Bekanntschaften, die wir auf dem Campingplatz in El Callao, etwas außerhalb der Stadt gelegen, machten. So trafen wir Benny und Nadja, die mit einem Land Rover mit Wohnkabine inzwischen mehr als ein Jahr durch Südamerika tingeln. Beim abendlichen Barbecue wurden fleißig Traveller Storys, Anlaufadressen und Reisetipps ausgetauscht.
Erwähnenswert wäre auch noch unsere Tour zum Puente del Inka, einer durch Erosion entstandene Naturbrücke, die sich 47 Meter hoch und knapp 30 Meter breit über den Rio Mendoza spannt. Genau an dieser Stelle entspringt auch eine Thermalquelle, deren schwefelhaltiges Wasser das umliegende Gestein rötlich-gelb gefärbt hat. Die Ruine eines alten Badehauses befindet sich etwas unterhalb des Brückenbogens. Darin ist es rutschig und feucht, Wasser sprudelt aus allen Ritzen. In einem kleinen Raum wachsen Stalagmiten und Stalaktiten aus Decke bzw. Boden.
Puente del Inca
In der Nähe der Brücke steht auf fast 4.000 Meter Höhe am Bermejo Pass, dem alten Grenzübergang nach Chile, die Statue des Christo Redentor. Nicht nur das Denkmal mit der Figur des triumphierenden Christus vor azurblauem Himmel versetzt den Betrachter ins Staunen, schon die Fahrt über eine enge, steile Serpentinenstrasse dort hinauf ist und einmaliges Erlebnis. Auf einer Strecke von nur 8 km klettert man 600 Höhenmeter. Chico schaffte die Haarnadelkurven nur noch im ersten Gang. Die Aussicht auf da Tal und den höchsten Gipfel Südamerikas, den Aconcagua (6.959 Meter) ist der absolute Hammer. Oben angekommen wurde uns die Luft zu dünn. Der Anstieg auf einen vielleicht 150 Meter höher gelegenen Gipfel wurde zur Tortur. Wir japsten nach Sauerstoff und fühlten uns dabei alt und schwach.