REISEPLANUNG – LOW BUDGET TRAVELLING
– die schönsten Dinge im Leben gibt es (fast) umsonst!!
Die sehr umfangreichen Ausführungen zum Thema Reiseplanung sind nicht zwingend nur für Langzeitreisende gemacht, sondern für alle Traveller, die aus welchen Gründen auch immer mit einem kleinen Budget reisen wollen oder müssen. Und das kann für viele gleichermaßen interessant sein. Für Studenten beispielsweise, die viel Freizeit aber wenig Geld haben oder Aussteiger, die generell sparsam leben müssen, da häufig kein Geld mehr „reinkommt“ oder die Ausgaben die Einnahmen übersteigen. Junge Menschen, deren Einkommen häufig noch nicht so hoch ist, fallen ebenfalls in diesen Topf.
Für mich persönlich ist Low Budget Reisen weit mehr als nur eine aus der Not geborene Reisephilosophie. Die Beschränkung auf das Wesentliche ist eine Reinigung und gleichzeitig Befreiung der menschlichen Seele. Durch Minimalismus und Askese erfährt der Mensch in der Wertschätzung seiner materiellen und immateriellen Besitztümer einen positiven Wandel. Nahrung, Beziehungen und Natur werden intensiver wahrgenommen und bescheren zunehmende Glücksmomente. Man kommt mit sich und der Welt ins Reine und ist viel dankbarer.
Gehen wir einmal zurück in die 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Mutige Reisepioniere machten sich auf, um die Welt zu sehen. Durch Südamerika auf Schusters Rappen oder per Anhalter. Der Transport war also kostenfrei (bis auf die Schuhe, die waren irgendwann mal durch). Die Übernachtungen im Freien, im Zelt oder als Gast bei Einheimischen. Wieder kostenfrei. Nur das Essen war in der Regel nicht für lau. Und wenn es mal was zu mampfen gab, dann war man happy. Aber richtig happy.
Geht das heute auch noch?
Ja, ich denke, in einigen Gegenden geht das schon noch. Aber längst nicht mehr überall. Man bedenke, zu den Zeiten der Reisepioniere hatte der Tourismus in nur sehr wenigen Ländern Einzug gehalten. Spanien und Italien entwickelten sich langsam zu beliebten Reisezielen für Mitteleuropäer, Südamerika, Südostasien und auch Australien waren touristisch gesehen weiße Flecken auf der Landkarte. Der Stuart Highway, der durch das rote Zentrum Australiens verlaufend die Städte Adelaide und Darwin verbindet, wurde beispielsweise erst in 1985 fertiggestellt.
Die Menschen in diesen Ländern sahen den Fremden nicht als potentielle Einnahmequelle, sondern als einen hilfesuchenden Menschen fernab seiner Heimat. In Australien ist es übrigens noch heute so. Gleich mehrere Male haben uns die Menschen in Western Australia ein Bett in Ihrem Gästezimmer angeboten, als wir mit dem Fahrrad vorbeiradelten und nach einem Campingplatz fragten.
Mit der ersten Reisewelle, die zu Beginn der 80er erstmalig eine größere Anzahl von Travellern nach Südostasien spülte, veränderte sich das Verhalten der Einheimischen in diesen Reiseländern. Der Tourismus wurde erstmalig als Einnahmequelle wahrgenommen.
Bestes Beispiel ist die Khao San Road in Bangkok. Einst eine schmale Gasse am Rande des Chinesenviertels. Die günstige Lage zum Grand Palace und den angrenzenden Tempelstätten veranlasste die Menschen dazu, gelegentlich Zimmer ihres Privathauses an Individualreisende für ein besseres Trinkgeld zu vermieten. 40 Jahre später ist die Khao San Road eine der größten, grellsten und schrillsten Partymeilen Südostasiens mit Übernachtungsmöglichkeiten in nahezu jedem Gebäude. Übernachtung umsonst? Wo denkste hin….. aber günstig ist es immer noch, ab 7,—€ pro Zimmer ist man dabei! Betten im Dorm (Schlafsaal) sind sogar noch günstiger (ab 100 Baht = 2,50 €).
Der hier beispielhaft geschilderte Wandel hatte zur Folge, dass der Fremde zur beliebten und häufig auch einzigen Einnahmequelle wurde, die Auswüchse dieses Wandels sind heute vor allem in den Metropolen Südostasiens zu spüren. Als „A running Dollar-Bill“ fühlte sich schnell so mancher, der als Individualreisender nichts weiter als die Sehenswürdigkeiten südostasiatischer Länder erkunden wollte.
Abgesehen von dieser Entwicklung wird man abseits der ausgetretenen Touristenpfade immer noch auf Menschen treffen, die einen fremden Anhalter mitnehmen oder die es gestatten, auf deren Grund und Boden kostenlos ein Zelt aufzuschlagen. Nur wer begibt auf die Wege abseits der Hauptattraktionen eines Landes, einer Region? Die Antwort lautet: Einige. Nicht viele, aber einige. Denn schön ist, was gefällt und oft sind die abgelegenen Gegenden und Inseln in Asien gerade wegen ihrer Ursprünglichkeit echte Kleinode.
In diesem Zusammenhang sei auch die Frage erlaubt, wie attraktiv ein Ort ist, an dem Tausende von Gästen auf engstem Raum logieren. Für mich hat selbst das schönste Setting eines Urlaubsortes auf einer Insel oder in einer Bucht keinen Wert, wenn die Aussicht darauf mit Bettenburgen verbaut wurde.
Diese Seite soll dem vielleicht noch nicht so erfahrenen Traveller vermitteln, wie man gut und günstig durch die Welt kommt. Wir versuchen, so viele Aspekte wie möglich zu beleuchten und eine Übersicht möglicher Kosten zu verschaffen. Bei der Vielzahl der Möglichkeiten ist dies sicher nicht vollumfassend zu leisten, aber wir bemühen uns, so gut es geht.
Den Flugbuchungen (siehe Flugbuchung – per Kickstart auf grosse Fahrt) haben ein sehr umfassendes Kapitel gewidmet. Ein weiterer großer Kostenpunkt, wenn nicht sogar der größte, sind die Übernachtungskosten. Hier spart oder verschwendet man am meisten. Zur Seite Übernachtungen – Hostel oder Hängematte gehts hier. Ausführungen zur Ausrüstung sowie dem obligatorischen Versicherungsschutz während einer Langzeitreise decken das Grundgerüst unserer Hilfestellungen zur Reiseplanung ab. Wir werden immer weiter Spartipps in die Seite einflechten, die zum Teil auch auf spezielle Orte und Situationen abzielen.