MIT DIRK UND JONAS UNTERWEGS IN KAMBODSCHA
13.12.2016 Trat, Thailand
Nach 2 Übernachtungen in Trat sind wir am Morgen zu einer ersten Etappe mit dem Rad aufgebrochen. Schnell wurde uns klar, dass unsere Ausrüstung noch nicht komplett war. Was fehlte, war ein Stock, der uns die Hunde vom Leib hält, die hartnäckig und ausdauernd neben den Rädern herlaufen, uns anbellen und anspringen. Die 17 km bis Laem Ngob hatten wir schnell weggestrampelt, unsere erste Aufgabe war es, eine Unterkunft oder einen Zeltplatz zu finden. Und tatsächlich, inmitten einer Tempelanlage fanden wir den geeigneten Ort unter einem Baum, um unsere Igluzelte aufzuschlagen. Nahe dem Städtchen Laem Ngob befindet sich der Hafen, von welchem täglich Fähren nach Koh Chang aufbrechen. Die touristisch gut erschlossene Insel wird unser nächstes Ziel sein. Aber auch dieses Ziel werden wir auf unsere Weise bereisen. Noch eine Suppe in einer Garküche zur Stärkung und die Nacht konnte kommen. Entspannt würde sie allerdings nicht verlaufen……..
14.12.2016 Fahrt nach Koh Chang / Ostseite
Heute Morgen vom Regen wachgeworden. Baum und Zelt haben die Bewährungsprobe nicht bestanden, beide waren undicht und unsere Zelte wurden bei der aufkommenden Hitze schnell zu Treibhäusern. Das alles wäre an sich für uns kein Problem, wären da nicht die kläffenden Tempelhunde gewesen, die in der Nacht zuvor an Schlaf nicht hatten denken lassen. Nur kurz auf der rostigen Fähre, die einer schwimmende Sardellenbüchse glich, Platz genommen, holte sich der Körper den entgangenen Schlaf mit Gewalt zurück.
15.12.2016 Koh Chang / Westseite
Relativ unspektakulär verlief die Fahrt auf die andere Inselseite. Unsere Anfrage in einem 2000 Baht-Resort unser Zelt für ein kleines Entgelt auf Wäscheterrasse aufschlagen zu dürfen, wurde rigoros abgelehnt, so blieb uns nichts anderes übrig, als es uns mit einer Flasche Rotwein am Strand um eine Feuerstelle herum gemütlich zu machen – direkt vor der Baustelle eines noblen Urlaubsresorts. Der Vorarbeiter erlaubte uns netterweise die Zelte unter sein Vordach zu stellen, leider war es aber etwas zu klein um uns komplett vor der Witterung zu schützen, unser Kopf wurde jeweils nur vom Zeltstoff bedacht. Das klamme Gefühl in der Nacht war bei wieder einmal strömendem Regen ein DeJaVu der vorangegangenen. Gut zu wissen: während in Dirks Zelt Pfützen standen hatte Jonas nur nasse Haare – die Frisur könnte als Mop verwendet werden .
16./17.12.2016 Back to Trat
Am Morgen sind wir dann bei nachlassendem Regen losgeradelt, um die erste Fähre zu erreichen. Die Schüssel war etwas weniger rostig als die tags zuvor, die Müdigkeit forderte auch dieses Mal ihren Tribut, sobald wir auf dem unbequemen Deck lagen. Der Gedanke an eine Massage und ein gutes Essen beflügelte uns, so schafften wir die Strecke zurück bis nach Trat etwas leichter.
Müde und ausgelaugt, belohnen wir uns mit einer Thaimassage und einem üppigen Mahl auf dem Nightmarket. Dort treffen wir zufällig den alten Schwerenöter „Knipser-Andi“, einen Weltreisenden, der seit 2001 unterwegs ist, mit seinen 56 Jahren nichts von seiner Reiselust eingebüßt hat und uns an seinen neuesten Sex- Geschichten teilhaben lässt… auch das ist Asien! Die beiden letzten Nächte in Trat verbringen wir im Ban Jaidee Guesthouse, wir genießen die kleinen Annehmlichkeiten, wissend, dass es damit wohl für die nächsten Wochen vorbei sein wird. Der heutige Tag stand unter dem Motto „Chillen“, denn morgen geht die eigentliche Tour in Richtung Kambodscha erst richtig los. Neben einer ausgiebigen Massage stand ein Friseurbesuch (in Thailand immer ein Erlebnis) sowie eine Radtour rund um einen nahegelegenen See auf dem Entspannungsprogramm.
18.12.2016 Aufbruch nach Osten
Unser letztes Frühstück nahmen wir (natürlich) in der Markthalle in Trat zu uns, es wurde Omelette sowie Grünes Curry mit Cha Yen serviert. Und endlich – bei unserem Aufbruch gen Osten haben wir erstmalig strahlenden Sonnenschein. Wenn das mal kein gutes Omen für die Tour ist. Die Entdeckung des Nachmittags: ein Suppenstand in einem nicht auf MAPS.ME kartografierten Bereich, wo nach dem Essen noch eine Runde Schnaps auf Kosten des Hauses von den gut gelaunten Köchinen spendiert wurde. Bevor die Lage unkontrollierbar wird brechen wir auf und machen abends eine weitere Schicksalhafte Erfahrung: Fast pünktlich zum Sonnenuntergang kommen wir abends an der optimalen Übernachtungsoption an, dem „Türmchen“, auf halben Weg zwischen Laem Klat und Ban Mai Rut nahe der Grenze zu Kambodscha gelegen. Es gibt Licht, ein Dach, Feuerholz und Strand. Naturromantik pur, da ist uns auch Wurscht, dass die Bedienung im nahegelegenen Supermarkt nicht ganz so freundlich ist wie wir es bisher aus Thailand kennen.
19.12.2016 Begegnung mit dem thailändischen Militär
Nach einem Bad im immerwarmen Becken des Golfes von Thailand nahmen wir die nächste Etappe in Angriff. Auf unserem Weg Richtung Grenze kamen wir an einem operativen (aber für die Öffentlichkeit zugänglichen) Militärstützpunkt vorbei. Dort wurde ein Mittagsmahl eigenommen und im Schatten gechillt, gut bewacht von einem Soldaten, der anscheinend für die Materialausgabe zuständig war: vor seinem Liegestuhl gab es Gummiboote und Luftmatratzen zu leihen.
Parallel zum Highway verläuft im grenznahen Distrikt Khlong Yai eine schöne Nebenstrecke mit Märkten, kleinen Örtchen und einer Gegend, die aufgrund der vielen schmalen Wasserwege Klein-Venedig genannt wird. Hinter Klein-Venedig wartete die nächste Suppe auf uns. Wir kamen dabei mit der Köchin ins Gespräch, was dazu führte, dass wir die Nacht in ihrem Wohnzimmer verbrachten, nicht ohne vorher noch mit dem Wagen der Frau in die nächste Kleinstadt zu fahren um für das Abendessen einzukaufen.
20.12.2016 Der Grenzübergang
Von netten Menschen Abschied nehmen fällt immer schwer auf einer Reise, aber man möchte ja vorankommen. Das Omelette zum Frühstück war lecker und üppig, unsere Gastgeberin setze der Gastfreundschaft am Ende noch die Krone auf, als sie unseren Kostenbeitrag in Höhe von 300 Baht für Übernachtung und Essen dankend ablehnte. Noch schnell Dirks Reifen geflickt und ab ging es zur Grenze nach Kambodscha. Dort die üblichen Diskussionen mit den Grenzern. Feilschen um die Extra-Dollars, die die Jungs sich von jedem Fremden für die „Bearbeitung“ des Visums einstecken. Am Ende einigte man sich auf 30 + 5 USD, wir waren zu zweit und hatten wohl gute Argumente. Der erste Stop im Reich der Khmer war Koh Khong, dort gab es für 6 USD ein Zimmerchen mit fließend Wasser und WLAN. Eine gute Gelegenheit, mal die Klamotten durchzuwaschen und den mehr oder weniger lästigen e-Mail-Kram zu erledigen. Wir waren endlich angekommen in Kambodscha.
21.12.2016 Die Bergetappe
Ausschlafen, Frühstück beim Chinesen für 2 Dollar, ein kurzer Gang über den Markt und weiter ging die wilde Fahrt. Es war schon 11 Uhr, vor uns lag die erste kleine Bergetappe, die wir nun wohl oder übel in der Mittagshitze bewältigen mussten. Aber wieder einmal meinte es der Reisegott gut mit uns. In einem Bergtempel luden uns ein schattiger Rastplatz sowie eine Duschgelegenheit zum Innehalten ein. Später, am Ta Talai-Fluß überlegten wir kurz, ob wir über Nacht bleiben sollten, entschieden uns aber dagegen, da das „Guesthouse“ am Fluss (eine kleine Hütte für die Bootsleute) nicht so gemütlich war, wie zunächst angenommen. Das Personal der benachbarten Futterbuden unterhielt die Gäste mit Permabeschallung eines Remix sämtlicher Samsung Klingeltöne über techno- beats. Mit diesem Überangebot an Entertainment konnten wir uns nicht wirklich anfreunden und zogen es vor, weitere 3 km den Berg hinauf zu radeln.
23.12.2016 Das Schnapsgeschenk
24.12.2016 Odyssey nach Sianoukhville
Aus dem fernen Kambodscha – MERRY CHRISTMAS!
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