25.12.2016 Bye-bye Sianoukhville Kambodscha
Im Deluxe Bungalow erstmal bis kurz vor 11 gepennt, um pünktlich um 12 auszuchecken. Dann musste zunächst Dirks Vorderreifen geflickt werden bevor es zum 7$-Tourie-Frühstück ging. Symptomatisch für den Ort. Unfreundlich und scheißteuer bei mäßiger Qualität. Wir brechen auf Richtung Otres-Village und entscheiden bei einem wässrigen Shake, dass es Zeit ist, weiter zu ziehen.
Auf dem Highway entscheiden wir uns, auf einer Nebenstrecke entlang des Flughafens zum Meer zu fahren um dort zu nächtigen. Schon den salzigen Geruch des Meeres in der Nase, wartet eine 5-Sterne Tankstelle auf uns und lädt zu einer erfrischenden (Arsch-)Dusche ein. Zu essen finden wir leider nichts an diesem Abend, dafür finden wir ein leer stehendes Hüttchen zwischen Strand und Straße. Glücklicherweise haben wir noch ein paar Vorräte. Schnaps mit Cola, garniert mit Limetten von den Nachbarn, dazu Nüsschen, fertig ist die gemütliche Hängematten-Party.
26.12.2016 Letzter Zwischenstopp vor Kampot
Unverkatert aufgewacht am Ream Beach und gleich Frühstückstipps von der Nachbarin, die ob unserer Anwesenheit völlig aus dem Häuschen war, erhalten. Es gab Suppe und Kaffee, bevor wir uns auf die nächste Etappe begaben, gönnten wir uns noch ein Bad im Meer und ein „Bad“ an der Tanke.
Die WLAN-Verbindung in dieser Gegend war nur mittelmäßig bis schwach, somit ging es weiter ohne Bilder-Postings und e-Mail-Verkehr. In der Suppenküche am Highway starteten wir einen weiteren Versuch…..erneut Fehlanzeige. Naja, zumindest gingen die e-Mails raus.
Nach einem erfolglosen Trampversuch – ein Angebot für 15$ schlugen wir aus – erlebten wir ein paar unangenehme Kilometer, bis ein Pickup-Fahrer uns von unseren Qualen erlöste. Die Räder auf die bereits bis oben vollgeladene Ladefläche, wir on top und ca. 20 km bis zur nächsten Kreuzung mitgefahren (völlig normal in Kambodscha). Ab dort entspannte sich die Verkehrslage und wir setzten die Tour per Muskelkraft fort. An einem Stand liessen wir uns von einer sehr schönen Frau mit Shakes und Som Tam (scharfer Papayasalat) verwöhnen, am Ende zahlten wir für 4 Shakes, Wasser und Salat 10.500 Riel, dies entspricht in etwa 2,50 €.
Unser Nachtlager errichteten wir in einem Tempel, nicht ohne vorher den obligatorischen Erfrischungsstopp an der Ortstanke eingelegt zu haben. Die Alternative, ein Guesthouse war wenig attraktiv und für den Preis – 6 US$ – keine Konkurrenz zu unserer Zeltübernachtung.
27.12.2016 Ankunft beim windigen Apotheker
Unser Zelt hatte wir in einer Halle des Tempels aufgeschlagen, in welcher auch alte (und wahrscheinlich auch sehr arme) Frauen schliefen. Morgens wurden wir – da wir keine Ohrstöpsel verwendeten – vom Geschirrgeklapper geweckt. Dennoch verpennten wir das Frühstück und machten uns auf, um uns im wohl bisher schäbigsten und verrauchtesten Ort (Müll wird in Kambodscha traditionell am Straßenrand verbrannt) der Reise eine Suppe und….OHO! einen Cha Yen (thailändischer Eistee, in Kambodscha selten zu finden) zu organisieren.
Vor uns liegen gute 30km bis Kampot, der zweite Stopp des Tages –dieses Mal für einen Kaffee – erfolgte nach etwa einem Drittel der Strecke.
Gegenwind nervt, Obststopp nach etwa der Hälfte, Shake-Stopp etwa 5 km vor dem Ziel (ein etwas kuddeliger Laden, eine bizarre Mischung aus Fahrrad- und Motorradwerkstatt mit angeschlossenem Lebensmittelladen sowie einer Kneipemit einem Restaurant und einem ganztätig bewirtschafteten Shakestand; normalerweise gibt es in Kambodscha Fruchtshakes erst ab dem späten Nachmittag). Alles im allem ein Messiparadies Deluxe. Kurz vor der Flußüberquerung assen wir die ersten Baguettes auf er Reise, wir fungierten dabei selbst als Präparator, was uns mit Leichtigkeit gelang. Die, die dafür bezahlt wurden, sahen uns dabei zu. Obgleich alle Zutaten in einem Glaskasten lagen, waren die Mädels im Shop der Meinung, sie hätten nicht das, was wir wollten. Preisdiskussionen am Ende der Prozedur trübten die Erfahrung zudem.
Nach ein paar Anfragen in Guesthäusern beim Morany gelandet….. ein sehr netter Apotheker, der uns auf seiner Dachterrasse die Zelte aufschlagen ließ. Dort freuten wir uns außerdem über eine Waschmaschine (zu unserer freien Verfügung) =) Nachdem wir unsere Klamotten gewaschen hatten erkundeten wir den Ort per Fahrrad – wie auch sonst?
Dabei gingen uns wieder einmal „Deutsche“ ins Netz: Elvira, eine 62-jährige Reisende und „German Joe“ mit Bierbauch, Same-same-Unterhemd und 2-jähriger Historie in Kampot (vorher 5 Jahre Thailand).
Später lockten uns Musik und Licht an eine Tankstelle am Ortsrand. Unsere Anfrage, kurz die Toilette nutzen zu dürfen, wurde offenbar falsch verstanden. Man gab uns zwei gefrorene Flaschen Wasser, ¼ Bananenstaude, 1 Dose Stout-Bier und 6 Dosen Cambodia Bier. Etwas perplex radelten wir weiter. Ob es am Bier lag, das der Hund am Wegesrand uns beinahe anfiel, wissen wir nicht. In der Regel kläffen kambodschanische Hunde nur.
28.12.2016 Kampot Life
Die Nacht auf dem Wäschebalkon war windig und unruhig, leider hatte ich keine Ohrenstopfen verwendet. Dirks Zelt hing sturmbedingt halb auf ihm. Morgens machten wir Bekanntschaft mit den Wäsche- Ladies, durch Höflichkeitsfloskeln und Bananengeschenke konnten wir Pluspunkte sammeln- und mussten fortan unsere Wäsche nicht mehr selbst erledigen. Bei unserer Rückkehr am Abend hingen zudem Kissen an den Zelten, ein riesen Zuwachs für unseren Schlafkomfort. Zum Frühstück am Rand der Innenstadt gabs Entertainment in Form einer leicht monotonen Probe eines Formationstanzes, vorgeführt durch eine Gruppe traditionell gekleideter Khmer Mädels zu englisch-indischen Musikklängen. Danach wurde der Markt erkundet, Pfeffer probiert, Kaffee gefunden, Waffeln gegessen, Hose gekauft, zur Bahnstation geradelt und den Fahrplan nach Phnom Penh erfragt.
Auf dem Rückweg besichtigten wir eine Eisfabrik und probierten einen zuverlässigen Shakestand für tagsüber aus. Am Abend trafen wir auf dem Night Market die beiden deutschen Mädels, die uns bereits auf dem Rückweg vom Bahnhof entgegengeradelt waren und hatten einen schönen Abend beim Austausch unserer Reiseerlebnisse.
29.12.2016 Ein Tag am Markt
Wieder bei starkem Wind aufgewacht, der im weiteren Verlauf sogar noch zunahm und mein Zelt fast weggeblasen hat….
Unser Frühstück nahmen wir auf dem Markt ein, danach verabschiedeten wir die beiden Mädels, welche sich auf dem Weg nach Rabbit Island machten. Den Tag verbrachten wir mit Zeltsicherung, Radeln, Essen, Lesen, wir lernten von einer unserer Wäsche Dame, wie man 2$ für ein Hemd zahlt, für das wir 11$ berappen mussten. Außerdem gab es heute noch Kuscheldecken um den Komfort im Zelt weiter zu steigern. Die abendliche Radtour führte uns zurück auf den Markt, wo ein französischer „Spanier“ zusammen mit seiner thailändischen Freundin extremst chaotisch leckere Burger zu guten Preisen zubereitete. Wir genehmigten uns jeweils einen davon, bevor wir fett und faul die Massage vor Ort testeten. Fazit: OK, aber nicht der HIT!
30.12.2016 Die Suche am Fluss
Auf die Chaosburger folgte die Rache Montezumas. Und zwar bei beiden und noch in derselben Nacht. Aus diesem Grund und wohl auch wegen der Windsituation erwachten wir morgens wenig ausgeruht und entschieden uns eine neue Bleibe zu suchen. Der Darm beruhigte sich im Laufe des Morgens, so konnten wir zur Nahrungsaufnahme in die Stadt radeln. Bei Bananenwaffeln und Kaffee fanden wir die Entspannung wieder.
Unser Tagestrip ging zum Greenhouse, etwa 8 km nördlich von Kampot gelegen. Leider konnten wir dort keine passende Bleibe finden, auch nicht in der etwas weiter flussaufwärts gelegenen Aisci Backpacker-Party-Location. Also zurück nach Kampot, unterwegs noch ne Suppe reingelöffelt und ein Resort am Fluss gefunden, wo wir für 1$ zelten können – leider nicht überdacht, wir hoffen dass das Wetter hält!
31.12.2016 Die Sylvester-Bekanntschaft
Ohne Regen durch die Nacht gekommen. Da das Wetter allerdings nicht stabil aussah, entschieden wir, die Zelten abzubauen und noch mal loszuziehen, um ein anderes Schlafplätzchen zu finden. Also sind wir so ziemlich den ganzen Tag hindurch durchs Städtchen geradelt und haben die Guesthäuser abgeklappert. Irgendwann sahen wir ein, dass in der Stadt nichts zu finden ist, und das die beiden größten Parties am kommenden Abend in der Nähe unseres Schlafplatzes der vergangenen Nacht steigen würden. Also dort noch die Guesthäuser abgeklappert, allerdings erst, nachdem unser Lieblings-Shake-Stand windbedingt fast zusammengebrochen war und repariert werden musste.
Am Ende landeten wir in demselben Guesthouse wie in der Nacht zuvor, allerdings stellten wir dieses Mal die Zelte unter das Strohdach am resorteigenen See.
Sehr voll war das Städtchen Kampot an diesem Nachmittag. Hauptsächlich Khmer, welche die Uferpromenade mit Zelten und Matten eingenommen hatten. Natürlich gab es Essen, die Restaurants der Touristen waren eher unterbevölkert.
Zurück im Guesthouse trafen wir auf etwa die gleiche Meute wie am Vorabend, da hatten wir uns allerdings wie Smombies benommen und mit niemandem geredet, sondern uns in unsere Smartphones vertieft. Die hübsche Filipina an der Bar war auch irgendwann wieder da und reagierte sehr positiv auf meine Kontaktaufnahme. Will, ein Kanadier, war ihr offensichtlich schon am Vorabend auf den Zeiger gegangen, den wollte sie unter allen Umständen vermeiden. Er sollte an diesem Abend noch unter Beweis stellen, was für ein Riesenarschloch er ist. Von, so hieß die Dame, arbeitet hier in Kambodscha in einem Online-Casino als Kartengeberin vor einer Kamera und hat nach 9 Monaten Arbeit am Stück nun mal eine Woche frei.
Wir unterhalten uns sehr nett und machen aus, am nächsten Tag mit dem Moto-Bike zu den nahegelegenen Höhlen zu fahren. Sie hatte die Besichtigung schon im Rahmen einer teuren 28$-Tour machen wollen, die Tour fiel dann leider aus und sie sparte das Geld.
Die Silvesterparty ist gut besucht, die Flussterrasse wackelt ganz ordentlich ob der Gewichtsbelastung. Dirk seilt sich kurz nach 12 ab und ich lasse den Abend bei gepflegter Unterhaltung und einigen Drinks ausklingen.
01.01.2017 Die Höhlen um Kampot
Happy Newyear!!
Trotz der langen Nacht wache ich zum Sonnenaufgang auf……..wow, was für ein Waaaaahnsinnslicht! Schlafe dann doch noch zwei Stunden und bin kurz nach 8 Uhr mit Morgentoilette und Klamotten waschen beschäftigt.
Dirk war schon früher wach und hat sich bereits auf den Weg in die Stadt begeben. Ich treffe Von für unseren Höhlentrip. Als erstes düsen wir in die Stadt zum Frühstücken. Sie will unbedingt zahlen und blecht für eine Suppe und Kaffee (ich trank den guten Tee für lau) ohne mit der Wimper zu zucken 3$. Ich zeige ihr ein wenig von der Stadt, sie hatte bisher nur einen kurzen Abstecher hierher gemacht.
Nur noch kurz das Bike betankt und dann Aufbruch zu den Höhlen. Der Fahrtwind kühlt, während wir durch die grüne Landschaft düsen, bei der Höhle angekommen, berappen wir den Dollar Eintritt und lassen uns von einem kleinen Jungen herumführen. Der Junge hat bereits Erfahrung mit Touristen und macht seine Sache ganz gut. Von ist im Fotorausch und ich habe das Gefühl, dass die Kletterei durch die Höhle für sie ein echtes Abenteuer ist. Der Kleine verlangt nochmal 2$ für die Tour und die Lampe, wir geben es ihm in Landeswährung.
Nächstes Ziel ist der Secret Lake, wo wir erstmal durch die Pampa fahren, bevor wir eine Art Hüttenbewirtung finden. Einen Laden, der auf seinem Grundstück kleine Bambushütten am Wasser aufgebaut hat. Wir kaufen uns ein großes Wasser und machen Siesta in der Hütte. Nach einer guten Stunde treten wir die Heimreise an, mit einem kurzen Stopp bei den enttäuschend schlechten White Elephant Caves. Zum Sonnenuntergang sind wir zurück am Fluss in Kampot und gehen anschließend eine Kleinigkeit essen.
Wir sind ganz schön fertig und verstaubt von dem Trip, eine Dusche auf dem Klo erfrischt mir Körper und Geist. Den Abend verbringen wir auf der Terrasse im Guesthouse und tauschen Bilder aus……
Mit dem Fahrrad durch Kambodscha bis ins Mekong Delta 3 – Weiterreise nach Vietnam
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